Digitale Jugendarbeit

Die Digitalisierung beeinflusst unsere Gesellschaft auf viele Arten. Das wirkt sich auf das gesamte Leben von jungen Menschen auswirken. Jugendarbeit soll junge Menschen bei ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung unterstützen. Die Jugendarbeit hat einen ganz eigenen Ansatz, der sich durch Freiwilligkeit und informelle Bildung auszeichnet. Das ist perfekt, um auf die Bedürfnisse junger Menschen in einer Gesellschaft, die immer digitaler wird, einzugehen. Ausserdem ist die Jugendarbeit sehr wichtig, um die digitale Kluft zu überwinden und Inklusion zu fördern. Digitale Jugendarbeit kann mit Hilfe von Technologien Angebote der Jugendarbeit zugänglicher und passgenauer machen. Sie kann Möglichkeiten und Räume schaffen, in denen junge Menschen eine kritische, innovative und wertebasierte Perspektive auf die digitale Transformation entwickeln und zu Mitgestaltenden einer positiven digitalen Zukunft werden können.

Wenn wir uns mit Themen beschäftigen, die durch digitale Räume noch wichtiger geworden sind, müssen wir unbedingt mit Jugendlichen reden. Soziale Medien konfrontieren junge Menschen mit Herausforderungen wie ungleichen Machtverhältnissen, Frauenfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus. Jugendarbeiter:innen müssen da genau hinschauen, die Jugendlichen aufklären und immer auf dem neuesten Stand sein. So können sie den Jugendlichen helfen, diese schwierigen Themen zu meistern, und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Für eine erfolgreiche Ansprache junger Menschen in ihrer Lebenswelt ist es unerlässlich, dass Jugendarbeiter*innen mit den digitalen Realitäten ihrer Zielgruppen vertraut sind. Dies setzt nicht nur eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit digitalen Trends und Kommunikationsformen voraus, sondern auch die bewusste Weiterentwicklung der eigenen digitalen Kompetenzen. So wird die Anschlussfähigkeit gewährleistet und die Beziehungsarbeit zu den Jugendlichen tragfähig aufgebaut. Gleichzeitig bedarf es einer reflektierten Auseinandersetzung darüber, welche Angebote im digitalen Raum gesetzt werden und wie diese inhaltlich, methodisch und pädagogisch sinnvoll gestaltet sein können. Digitale Räume sind keine reinen Kommunikationskanäle, sondern stellen gleichwertige Handlungs- und Begegnungsräume der Offenen Jugendarbeit dar, die parallel zu analogen Settings existieren (vgl. bOJA / DOJ / BAG OKJA / netz (Hg. Offene Jugendarbeit in den Räumen junger Menschen Theorie, Praxis und Standortbestimmung, 2025).

Wird Raum in der Offenen Jugendarbeit als sozial konstruiert, relational und symbolisch verstanden, müssen digitale Lebenswelten konsequent mitgedacht werden. Jugendliche bewegen sich simultan im physischen und digitalen Raum, ihre alltägliche Lebensrealität ist dementsprechend blended – analog und digital zugleich.